Auf der sicheren Seite
Auch fern von Krisenzeiten berät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu sinnvollen Vorsorgemaßnahmen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist seit 2004 die zentrale Stelle des Bundes für den Bevölkerungsschutz in Deutschland. Im BBK werden alle Bereiche der Zivilen Sicherheitsvorsorge fachübergreifend und damit zu einem wirksamen Schutzsystem für die gesamte Bevölkerung zusammengesetzt.
So erfolgt auch die Integration des komplexen Hilfeleistungssystems des DRK in staatliche Vorsorge- und Hilfeplanungen auf Grundlage der Mitwirkungspflicht im Zivil- und Katastrophenschutz Deutschlands, in den Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, das technische Hilfswerk und die ehrenamtlichen Katastrophenschutzorganisationen eingebunden sind.
Katastrophen gehören zum Leben. Fast täglich können wir über Katastrophen und größere Schadensereignisse in den vielfältigen Medien lesen und nehmen die Bilder von Zerstörung und Leid wahr. Dabei gibt es nicht nur die großen Katastrophen, die ganze Landstriche für lange Zeit betreffen.
Ein örtlicher Starkregen, ein schwerer Sturm, in der Folge ein Stromausfall oder ein Hausbrand können für jedes Individuum, jede Familie eine ganz persönliche Katastrophe auslösen, die es zu bewältigen gilt. Für so einen Fall muss vorgesorgt sein. Nehmen Sie sich die Zeit, über Ihre persönliche Notfallplanung nachzudenken.
Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Wenn Leib und Leben bedroht sind, können aktuelle Kenntnisse eines Erste-Hilfe-Kurses Schmerzen lindern, ja gar Leben retten. Wenn es brennt, müssen Sie sofort reagieren. Wenn der Strom für Tage ausfällt, sollten Sie einen Notvorrat im Haus haben. Aber was benötigen Sie und Ihre Mitmenschen in solch einer Notfallsituation?
Hierzu finden Sie in der Broschüre des BBK „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ wichtige Handlungsempfehlungen und Vorsorgemaßnahmen:.
- Notruf 112 und die Erste-Hilfe-Grundlagen sind lebensrettende Maßnahmen. Bereiten Sie sich vor und nehmen Sie nochmals an einem Erste-Hilfe-Kurs teil. Damit Sie wissen, was im Notfall zu tun ist.
- Für den Fall eines Stromausfalls empfiehlt es sich vom Stromnetz unabhängige Leuchtmittel bei sich zu Haben. Dies können beispielsweise Taschenlampen mit genügend Batterien sein.
- Haltbare Nahrung wie zum Beispiel Reis und Nudeln sind hier ein guter Anfang aber auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen. Allerlei Konserven bieten hier natürlich eine deutlich größere kulinarische Vielfalt. Von Fisch und Fleisch, über jegliches Gemüse, bis hin zu selbst Brot ist alles erwerblich im Handel zu finden. Solch ein Notvorrat ist jedoch für jeden Menschen je nach Lebenssituation und Umfeld sehr Individuell. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), empfiehlt einen Vorrat von Essen und Trinken von etwa 10 Tagen.
- Der Mensch kann in Krisensituationen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, allerdings nur 4 Tage ohne Wasser. Ein Vorrat an Getränken ist daher sehr wichtig, auch wenn es selten ist, dass das Leitungswasser ausfällt. Für einen 10-Tages-Wasser-Vorrat sollten Sie 20 Liter pro Person kalkulieren. Darin ist auch bereits ein Flüssigkeitsanteil zum Kochen vorgesehen (0,5 Liter pro Tag). Ein gewisser Anteil des Vorrats sollte daher auch aus (Mineral-)Wasser bestehen. Aber auch Fruchtsäfte oder länger lagerfähige Getränke können dazugerechnet werden.
- Nicht nur die Haltbarkeit ist entscheidend. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung und Tiernahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. Ohnehin sollten Sie Ihren Vorrat nicht nach dem Motto „den brauche ich hoffentlich nie“ anlegen, sondern nach dem Prinzip "lebender Vorrat". Ein lebender Vorrat heißt, sich stetig an seinen Vorräten zu bedienen, sie allerdings auch regelmäßig aufzufüllen.
- Um zu garantieren, dass Ihre Vorräte nicht ablaufen, sollte immer nach dem FIFO Prinzip (first in first out) gehandelt werden d. h. alle Lebensmittel, welche zuerst zum Vorrat hinzugefügt wurden sollten auch zuerst gegessen werden, um das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.
- Natürlich sind für den Ernstfall nicht nur Lebensmittel entscheidend, sondern auch Arzneimittel. Daher sollte Ihre Hausapotheke stets gut Organisiert sein. Planen Sie vorausschauend und machen Sie sich Gedanken bei der Zusammenstellung Ihrer Hausapotheke. Sie ist besonders wichtig, wenn Sie in einer Notsituation Ihr Zuhause nicht verlassen sollten, beispielsweise bei einem schweren Unwetter. In solchen Situationen ist es hilfreich, einige Medikamente im Haus zu haben, um Verletzungen oder leichtere Erkrankungen behandeln zu können. Achten Sie darauf, Ihren Vorrat an wichtigen Medikamenten oder Verbandsmaterialien aufzufüllen, bevor er verbraucht ist. Wichtig ist auch die richtige Lagerung. Bewahren Sie Ihre Hausapotheke in einem abschließbaren Schrank oder Fach auf. Achten Sie darauf, dass sie für Kinder nicht zugänglich ist (hoch hängen oder abschließen). Ideal wäre ein kleiner Schrank mit frei zugänglichem Verbandsfach und abschließbarem Medikamentenfach.
- Auch das Thema Hygiene darf natürlich nicht zu kurz kommen. ist es sinnvoll vorzusorgen und darauf zu achten, einige Produkte immer vorrätig zu haben. Diese können beispielsweise: Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Feuchttücher, Desinfektionsmittel, Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln), Toilettenpapier, Haushaltspapier, Müllbeutel oder Haushaltshandschuhe sein.
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Der gesamte Ratgeber ist zum Download unter www.bund.bbk.de erhältlich ► Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
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