Vom Ehrenamt getragen - Großeinsatz in der Messe Karlsruhe beendet
Über 46.500 Stunden von Hilfsorganisationen im Ankunftszentrum für Vertriebene aus der Ukraine geleistet.
Am 27. April schloss die dm-arena die Pforte und die letzten Bewohner wurden verabschiedet. Der DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. war seit Ende März im Dauereinsatz – eine Bilanz: In Summe wurden in der Betriebszeit von 38 Tagen 3.000 Geflüchtete in der Einrichtung untergebracht. Der Tag mit dem höchsten Zustrom brachte über 280 Neuzugänge nach Karlsruhe. Ausgelegt war die Unterkunft für eine Kapazität von 1.000 Personen, die aber nie ausgeschöpft werden musste. Die maximale zeitgleiche Belegung erreichte die Zahl von 465 Flüchtlingen.
Außerordentlich war das Engagement der ehrenamtlichen Rotkreuz-Helferinnen und Helfer. Manche opferten Urlaubstage für die Dienste, andere übernahmen nach dem Büro- oder Fabrik-Job noch zusätzlich eine Spätschicht in der Notunterkunft. „Wir sind unglaublich stolz auf diesen Zusammenhalt unter all unseren Ortsvereinen und Bereitschaften und das Engagement was letztlich im Sinne der Nächstenliebe den Menschen zu Gute kam. Wir konnten die Wirkungskraft unserer Hilfsorganisation nach dem ureigenen Sinn demonstrieren und waren dem Regierungspräsidium ein verlässlicher Partner“, sagt Lisa Gruber vom DRK, die hauptamtlich die Leitung der Unterkunft innehatte und nahezu 24/7 zu erreichen war.
Auch die Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder fand in einer eigenen Pressemeldung anerkennende Worte: „[…] Mir ist es ein persönliches Anliegen, allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön zu sagen, die mit großer Einsatzfreude und persönlichem Engagement innerhalb kürzester Zeit die Ertüchtigung der Messehalle umgesetzt, und die rund um die Uhr die Geflüchteten aus der Ukraine willkommen geheißen und ihre menschenwürdige Aufnahme, Betreuung und Versorgung sichergestellt haben. Mein besonderer Dank gilt hierbei den zahlreichen Ehrenamtlichen des DRK-Kreisverbands Karlsruhe und weiterer Hilfsorganisationen. […] Wir können uneingeschränkt stolz auf das großartige zivilgesellschaftliche Engagement sein, mit dem die Geflüchteten in Baden-Württemberg begrüßt, aufgenommen und bei der Bewältigung ihrer Sorgen und Nöte unterstützt werden. Hierfür ist der Betrieb der Einrichtung in Rheinstetten beispielhaft.“
„Mit dem Einsatzende blicken wir auf enorme Zahlen, verbunden mit tiefstem Dank. Ich möchte betonen, dass die Unterkunft vom Ehrenamt getragen wurde“, ergänzt Lisa Gruber. „Das DRK-Karlsruhe war ein konstanter Teil der 320 Helfer-Innen, die oft zahlreiche Schichten übernahmen.“ Das Stundenkonto aller Organisationen und Hilfskräfte (DRK, Malteser, ASB, Johanniter, ProMedic, Feuerwehr sowie Dolmetscher) schloss mit der überwältigenden Zahl von knapp über 46.500 Stunden.
Text und Foto: DRK-Kreisverband Karlsruhe e. V. vom 28.04.2022